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Das wandernde Mahnmal

Foto: Nikas Pfeffer

Auf dem Gehweg vor dem Amtsgericht Mannheim steht seit Oktober 2022 erneut das vom Künstler Michael Volkmer geschaffene Mahnmal für die Opfer der Zwangssterilisation im Nationalsozialismus.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Menschen Opfer von zwangsweiser Sterilisation.

Nahezu 2000 Menschen wurden in Mannheim wegen Epilepsie, Schizophrenie, Taubheit, Blindheit und anderer körperlicher und geistiger Einschränkungen, die als erblich galten, ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert.

Mit dem Mahnmal wird durch den Arbeitskreis Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus (AKJM) an diese Schicksale erinnert.

Bei dem Mahnmal handelt es sich um ein mobiles Erinnerungsdenkmal, welches jährlich an eine der Institutionen „wandert“, die an der Zwangssterilisierung beteiligt waren.

Aktuell ist der Standort beim Amtsgericht Mannheim.

Bei den Amtsgerichten war damals das Erbgesundheitsgericht angegliedert. Hier wurde über die Anträge auf Unfruchtbarmachung entschieden und die Durchführung der Zwangssterilisationen angeordnet.

Anträge auf Unfruchtbarmachung stellte das Gesundheitsamt, oft auf Anzeige von Ärzten, Lehrern, Fürsorgern und Kliniken.

Das Mahnmal soll hieran erinnern und das Unrecht deutlich machen.

Die Patenschaft und Pflege des Mahnmals wird, solange es vor dem Amtsgericht Mannheim aufgestellt ist, von dem Ursulinengymnasium und der Mannheimer Akademie für soziale Berufe wahrgenommen.

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